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Was ist der Rosecut-Schliff?

leitnerroth

Aktualisiert: 28. Feb.


Der Rosecut ist ein historischer Schliffstil für Edelsteine, der sich durch seine flache Unterseite (keine Pavillon-Facetten) und eine kuppelförmige, gewölbte Oberseite mit dreieckigen Facetten auszeichnet. Diese Facetten laufen zur Mitte hin spitz zu, was an die Form einer geöffneten Rosenknospe erinnert—daher der Name.


  • Typische Merkmale:

    • Flache Basis: Kein tiefer Pavillon, was den Stein ideal für flache Fassungen macht.

    • Facetten: Meist zwischen 12 und 24 Facetten, manchmal mehr.

    • Glanz: Er reflektiert das Licht sanft, mit einem subtilen, eher seidigen Schimmer im Vergleich zum brillanten Funkeln moderner Schliffe.




Die Geschichte des Rosecut-Schliffs


Der Rosecut wurde im 16. Jahrhundert in den Niederlanden entwickelt, einer Zeit, in der die Diamantenschneidetechnik noch in den Kinderschuhen steckte.


  • Renaissance-Ära: Der Schliff war besonders in Europa beliebt, da er das schwache Licht von Kerzen wunderschön reflektierte—perfekt für den prunkvollen Schmuck der Adeligen.

  • Georgianische & viktorianische Epochen: Der Rosenschliff blieb ein Favorit, oft in antiken Ringen, Broschen und Tiaren zu finden.

  • Moderne Renaissance: Heute erlebt er ein Comeback, vor allem im Vintage-inspirierten und boho-chic Schmuckdesign, oft mit Salz-und-Pfeffer-Diamanten oder bunten Edelsteinen.


💡 Warum ist der Rosecut besonders?


  • Flacher Schliff: Ideal für komfortables Tragen, z.B. bei Ringen.

  • Antiker Charme: Er verleiht Schmuck ein nostalgisches, zeitloses Flair.

  • Natürliche Schönheit: Perfekt, um die Rohheit und Einzigartigkeit von Edelsteinen zu betonen.



Der Rosecut im Vergleich zu anderen Schliffen


Um den Rosecut besser zu verstehen, lohnt sich der Vergleich mit anderen klassischen Schliffarten:


  • Rosecut vs. Brillantschliff:

    • Brillantschliff (entwickelt im 17. Jahrhundert) hat eine tiefe Unterseite (Pavillon) und 57-58 Facetten, die das Licht intensiv reflektieren und ein starkes Funkeln (Feuer) erzeugen.

    • Rosecut hingegen hat keine Pavillon-Facetten, wodurch das Licht sanfter reflektiert wird. Statt Funkeln erzeugt er eher ein zartes Glimmen – fast wie Mondlicht im Vergleich zum Sonnenstrahl eines Brillantschliffs.

  • Rosecut vs. Cabochon:

    • Der Cabochon ist völlig ungeschliffen und hat eine glatte, gewölbte Oberfläche ohne Facetten.

    • Der Rosecut kombiniert diese gewölbte Form mit Facetten, wodurch er mehr Lichtreflexion bietet als ein Cabochon, aber weniger als ein moderner Brillant.


Historische Bedeutung in verschiedenen Epochen

  • Renaissance (1500er Jahre):Der Rosecut galt als revolutionär, da er das natürliche Licht besser einfangen konnte als frühere, einfache Schliffe. Schmuckstücke aus dieser Zeit zeigen oft Diamanten mit einem leicht „mystischen“ Glanz.

  • Georgianische Ära (1714–1837):Schmuck wurde oft in Silber gefasst, um den Glanz des Rosecut-Diamanten zu verstärken. Viele Stücke hatten eine dunkle, oxidierte Rückseite, die den Kontrast erhöhte.

  • Viktorianische Ära (1837–1901):Der Rosenschliff blieb beliebt, besonders in Trauerschmuck (mit schwarzem Jet oder Onyx kombiniert) sowie in romantischen Designs mit floralen Motiven.

  • Art Deco (1920er–30er):Obwohl der Brillantschliff dominierte, wurde der Rosecut weiterhin für avantgardistische Designs verwendet, vor allem in Kombination mit farbigen Edelsteinen.

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3. Moderne Verwendung des Rosecut


Der Rosecut erlebt aktuell ein großes Comeback, besonders im Bereich von handgefertigtem, nachhaltigem und Vintage-inspiriertem Schmuck.

  • Beliebte Edelsteine:Neben Diamanten sieht man ihn oft bei Saphiren, Rubinen, Aquamarinen und sogar bei rohen oder „salz-und-pfeffer“ Diamanten, die kleine Einschlüsse haben und dadurch einen einzigartigen Look bieten.


  • Moderne Designs:

    • Minimalistische Verlobungsringe: Flach und angenehm zu tragen, perfekt für den Alltag.

    • Boho-Style Schmuck: Kombiniert mit organischen Formen, rauen Texturen und asymmetrischen Designs.

    • Individuelle Fassungen: Rosecut-Steine lassen sich besonders gut in Roségold oder oxidiertes Silber fassen, um den antiken Charme zu betonen.


4. Vorteile des Rosecut im Detail


  • Flacher Stein: Perfekt für Ringe, die nicht „auftragen“ sollen—praktisch für den Alltag.

  • Größerer Look: Da er flacher ist, wirkt der Stein auf der Oberfläche oft größer, als sein Karatgewicht vermuten lässt.

  • Vielseitig: Funktioniert sowohl für klassische als auch für moderne Designs.

  • Nachhaltig: Ideal für recycelte Diamanten oder antiken Schmuck, da viele alte Steine im Rosenschliff erhalten geblieben sind.


Tipp, wenn du einen Rosecut-Schmuckstein betrachtest:

Halte ihn unter verschiedene Lichtquellen—Tageslicht, Kerzenschein, warmes und kaltes künstliches Licht. Du wirst sehen, wie unterschiedlich der Glanz wirkt: sanft, geheimnisvoll und oft mit einem fast „inneren“ Leuchten.




 
 
 

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